Projekt SASCHA
Soziale und schulische Herausforderungen beim Schulübergang
Das Projekt SASCHA untersucht Anpassungsprozesse von Schüler*innen beim Übergang von der Grundschule an die weiterführende Schule (Gymnasium). Einen Schwerpunkt bildet dabei die Vorhersagekraft von sozialen Erlebnissen mit Mitschüler*innen für tagtägliches Wohlbefinden sowie die psychologische Anpassung direkt nach dem Schulübergang. Das Projekt untersucht somit sowohl intraindividuelle Schwankungen in Variablen sowie deren kurzfristige, tagtägliche Zusammenhänge als auch interindividuelle Unterschiede in Variablen und wie diese vorhergesagt werden können.
Projektbeschreibung
Das Projekt befasst sich mit dem Übergang an die weiterführende Schule, welcher für Schulkinder ein kritisches Lebensereignis darstellt und mit weitreichenden Veränderungen verbunden ist. Kinder werden während des Schulübergangs mit mindestens zwei zentralen Herausforderungen konfrontiert: Es müssen mehr kognitive Ressourcen aufgewendet werden, um den steigenden schulischen Anforderungen gerecht zu werden und es müssen soziale Beziehungen zu neuen Mitschüler*innen aufgebaut werden.
In dem Projekt wurde der Frage nachgegangen, welche Faktoren eine erfolgreiche Anpassung nach dem Schulübergang vorhersagen, wobei ein Fokus auf die sozialen Erfahrungen mit Mitschüler*innen gelegt wurde. Zu diesem Zweck wurde je eine vierwöchige Erhebungswelle vor dem Schulübergang in der vierten Klasse (N = 90) und nach dem Schulübergang in der fünften Klasse (N = 108) sowie eine Follow-up Erhebung ein Jahr später, in der sechsten Klasse (N = 113), durchgeführt. Während der vierwöchigen Erhebungsphasen in der vierten und fünften Jahrgangsstufe bearbeiteten Kinder mittels Smartphones in ihrem Alltag zweimal täglich Arbeitsgedächtnisaufgaben und beantworteten viermal täglich Fragen zu beispielsweise ihrer aktuellen Stimmung oder ihren sozialen Erfahrungen mit Mitschüler*innen an diesem Tag.
Bisherige Ergebnisse aus diesen Studien im Rahmen des SASCHA-Projekts betonen die Bedeutsamkeit wahrgenommener sozialer Eingebundenheit oder Ausgrenzung für das subjektive Wohlbefinden von Kindern (Schmidt et al., 2020a), ihr Selbstwertgefühl (Schmidt et al., 2020b) sowie ihre psychische Anpassung kurz nach dem Übergang ans Gymnasium (Schmidt et al., in press).
Projektleitung
Prof. Dr. Florian Schmiedek
Dr. Judith Dirk
Projektteam
Kristina Brasnic, M.A.
Aamir Sajjad, M.Sc.
Dr. Andrea Irmer
Förderung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Ausgewählte Publikationen
Blume, F., Irmer, A., Dirk, J., Schmiedek, F. (2022). Day-to-day variation in students’ academic success: The role of self-regulation, working memory, and achievement goals. Developmental Science.
Neubauer, A. B., Kramer, A. C., Schmidt, A., Könen, T., Dirk, J., & Schmiedek, F. (in press). Reciprocal relations of subjective sleep quality and affective well-being in late childhood. Developmental Psychology.
Schmidt, A., Dirk, J., & Schmiedek, F. (in press). Subjektives Wohlbefinden nach dem Schulübergang: Die Bedeutung täglicher sozialer Eingebundenheit. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie.
Schmidt, A., Dirk, J., Neubauer, A. B., & Schmiedek, F. (2020b). Evaluating sociometer theory in children’s everyday lives: Inclusion, but not exclusion by peers at school is related to within-day change in self-esteem. European Journal of Personality.
Schmidt, A., Neubauer, A. B., Dirk, J., & Schmiedek, F. (2020a). The bright and the dark side of peer relationships: Differential effects of relatedness satisfaction and frustration at school on affective well-being in children’s daily lives. Developmental Psychology.